Ich persönlich halte die Meldungen, die von unglaublich hohen Zahlen falscher und manipulierter Kundenbewertungen auf entsprechenden Portalen ausgehen, für recht schwach fundiert. Am berühmtesten ist die Meldung „Jede dritte Hotelbewertung ist gefälscht„.

Das Problem: die zugrundliegende so genannte Studie der FH Worms (die übrigens aus dem Jahr 2012 stammt, mitnichten also, wie die Berichterstattung suggeriert, aktuell und neu ist) basiert auf einer Befragung von 300 Hoteliers, die angeben sollten, wie viele der Bewertungen ihrer Hotels sie für unangemessen, falsch oder gefälscht halten (!).

Die Schlagzeile müsste also lauten statt „Jede dritte Hotelbewertung ist gefälscht“: „Manche Hoteliers halten jede dritte Hotelbewertung für unfair“. Das ist natürlich weniger griffig, und so geistert diese Zahl der 30-50 Prozent gefälschten Bewertungen wahllos durch das Netz. Schade eigentlich.

Uwe Frers hat in seinem Blog geschrieben was ich auch dazu zu schreiben hätte!

Wobei vollkommen klar ist: im diesem Bereich wird tatsächlich getrickst und manipuliert.

Besonders dreist ist dieser Fall, bei dem ein Unternehmen Falschbewerter sucht: das auch noch explizit in den Arbeitsvertrag reinzuschreiben, das ist dreist, und wie man an der Veröffentlichung auch erkennen kann, dumm.

Klar ist: besonders vertrauenswürdig sind Portale, auf denen ein Kauf oder eine Buchung Voraussetzung dafür sind, dass man überhaupt eine Bewertung abgeben kann. Bei Hotels ist für mich etwa booking.com eine vertrauenswürdige Adresse. Aber auch Holidaycheck hat bisher immer ein zuverlässiges Bild von Hotels geliefert – alleine aufgrund der sehr hohen Zahl von Bewertungen.

Den gesunden Menschenverstand ausschalten und keine anderen Quellen zu Rate ziehen – das sollte man aber auch nicht.