So, auch Amazon bringt jetzt eine TV-Box auf den Markt. Ziel: vor allem die Inhalte aus dem Amazon-Universum auf den heimischen Bildschirm zu bringen. Natürlich habe ich bisher nur die Berichte dazu gelesen.

Mein spontaner Impuls: Finger weg. Als Besitzer eines Kindle Fire HD weiß man, was Amazon unter einer „auch für andere offenen Plattform versteht“ – nämlich nicht sehr viel. Das Fire-HD ist ein tolles Stück Hardware, und durch den HDMI-Anschluss auch schon TV-Geräte tauglich – ein Anschluss, auf den leider das Google Nexus 7, das ich auch besitze, verzichtet hat.

Das wahrhaft enttäuschende am Fire HD ist der Amazon App-Market: hier fehlen viele, vor allem Google-eigene Apps, die die Android-Hardware richtig sinnvoll nutzbar machen ließen. Viele Spiele landen mit enormer zeitlicher Verzögerung auf dem Marktplatz – oder gar nicht. Bis heute ist Plants vs. Zombies 2 auf den Amazon-Geräten nicht verfügbar – ein Spiel, auf das viele sehnsuchtsvoll gewartet haben. Und bei Amazon immer noch warten dürfen. Das hängt sicher damit zusammen, dass Amazon bei den In-App-Käufen auch gut die Hand aufhalten will.

Und wenn es Spiele gibt, dann hinken die in Sachen Version gerne mal hinter den Android-Ausgaben hinterher. Da kündigt „Hobbit – Königreiche von Mittelerde“ neue Features an, doch die Spieler auf dem Kindle schauen in die Röhre, suchen verzweifelt neue Funktionen, und sind dann bass erstaunt, wenn sie auf einem genuinen Android-Gerät mal schauen, was der iOS- und Android-Spieler inzwischen alles geboten bekommt.

Der Preis für die smoothe Umgebung bei Amazon ist das eingesperrt sein in eine Infrastruktur, die alles andere als offen ist. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das bei der Amazone Fire Box anders sein wird.