Exchange Traded Funds (ETF) oder börsengehandelte Index-Fonds sind die Geheimwaffe des kleinen Mannes bei der Geldanlage etwa in Aktien. Sie bilden einen Index stur ab und sind dabei mit nur geringen Transaktions- und Verwaltungskosten belastet. Sie laufen nicht besser als der Markt, aber auch nicht schlechter – was man von vielen gemanagten Aktienfonds nicht sagen kann.
Doch es gibt nichts, was die Finanzindustrie nicht künstlich verkomplizieren könnte. Zum einen gibt es inzwischen eine unüberschaubare Anzahl von Indizes, für die ETFs angeboten werden, und manchmal gibt es einen Index nur, um darauf komplizierte Produkte basieren zu lassen. Und zum zweiten ist ETF nicht gleich ETF: die einen bilden stur den Index aus den darin erhaltenen Wertpapieren ab (replizierendes Verfahren), andere sorgen für einen parallelen Kursverlauf zum Index durch den Handel mit Hilfe von Derivat-Geschäften (synthetische Abbildung). Bei letzterem finden sich Inhaberpapiere, die bei der Insolvenz des Herausgebers wertlos werden können. Im Gegensatz zu dem, was das ETF suggeriert hängt das Risiko nicht an den Werten im zu Grunde liegenden Index, sondern in der Auswahl der Geschäftspartner beim Nachbilden des Index.
Nicht nur Verbraucherschützer sehen den Wildwuchs bei den ETF und die synthetisch nachbildenden Vertreter kritisch – auch die Wertpapieraufsicht ist nicht begeistert. Ein gutes Zeichen ist es daher, wenn jetzt die Deutsche Bank und ihre ETF-Tochter DB X-Trackers vermehrt auf replizierende ETFs setzt.
Leider bleibt das ETF-Geschäft für den Kunden nach wie vor ein bisschen komplizierter als das sein müsste.