Die Studentenporteste gegen die Studiengebühren sind reizend, aber ohne jede Erfolgsaussicht. Sie kommen zu spät, sind nicht massiv genug und vor allem gibt es keine Unterstützung durch andere gesellschaftliche Gruppen. In ihrer Masse sind die Studierenden zu sehr mit sich selbst beschäftigt um eine echte „Bewegung“ auf die Straße zu bringen – das war bereits vor 10 bis 15 Jahren so, als selbst Angriffe auf den eigenen Geldbeutel keine Reaktion unter den Studis zeigten. Als Vertreter in Gremien und der Fachschaft kann ich davon ein Lied singen. „Jeder für sich und allein gegen Alle“, was war das Motto, und es scheint sich nichts geändert zu haben.
Und ein paar Studiköpp (heute darf wohl jeder …) sind immer noch so naiv anzunehmen (aber da befinden sie sich in „guter“ Gesellschaft) dass mit den Studiengebühren die Austattung der Hochschulen besser würde. Dass das nicht so sein wird und die Studiengebühren noch nicht einmal die Mittelkürzungen werden ausgleichen können, das ist jedem klar. Jede Rhetorik der Studiengebühr-Freunden hat sich als Gedöns herausgestellt:
Dass das alles dieses Land nicht weiterbringen wird, vor allem wenn sich gleichzeitig Profs auf dem Beamtenrecht ausruhen können und der Mittelbau gegängelt wird, wenn der nachfragende Student nur mit Stromlinienförmigkeit in der schnellstmöglichen Zeit studieren kann, das ist keine Frage. Zumindest keine, die gestellt wird.