Schwein gehabt Es geht also doch noch: Dienstreise nach Landsberg, auf dem Rückweg von Augsburg dann ein Buch in einem Rutsch durchgelesen. Schwein gehabt ist ein deutscher Szene-Krimi im Münsterland. Der nicht durchgehend sympathische Durchmogler Dieter Nannen scheitert als reicher Schwiegersohn in spe und verliert mit der Verlobten auch den Job. Gut, dass er einen Bauernhof im Münsterland erbt, schlecht, dass er mit dem Landleben eigentlich nichts am Hut hat und vom Ertrag seines Agrarbetriebs mit einem Schwein und acht Kaninchen sicher nicht leben kann. Und in welcher Branche werden erfreuliche Tages- und Spesensätze gezahlt? Als Privatdetektiv. Leider wird aus dem ruhigen hinterherspionieren von untreuen Ehemännern oder Frauen nichts, als sein erster Fall bereits mit dem Tod der observierten Person eine unangenehme Wendung nimmt. Denn hinter den schlechten schulischen Leistungen eines Arzt-Töchterchens steckt eine Geschichte von Sex, Erpressung, Satanismus, Drogen und allen Niederungen, die man sich auf dem platten Land so vorzustellen vermag.
Flott, sehr flott entwickelt sich die Handlung, und manches geht wirklich zu Hopplahopp, da springen eine Menge Nebenfiguren über die Klinge, da regiert Kommissar Zufall und Frauen kommen nicht wirklich gut weg in der Geschichte. Die Aufzählung oben nennt eine fast schon abstruse Kombination von Krimimotiven.
Nannen kann seine Klappe nicht im Zaum halten und hat wirklich tolle Ideen wie den Einbruch in die Polizeistation. Macht aber (fast) nix, macht nämlich irgendwie Spaß. Die Lösung ist ein wenig hanebüchen, aber das ist nicht nur eine Spezialität der deutschen Krimis.
Empfehlenswertes Fast-Food. Keine Offenbarung, aber für den schnellen Krimi zwischendurch.