Am Freitag hat die Allianz ihr neues Lebensversicherungsmodell vorgestellt, das bald zusätzlich zu den bisherigen Kapital-Lebensversicherungen vertrieben werden soll. Verschiedene Medien berichten darüber:
Nach dem, was ich da rauslese, handelt es sich um eine Rentenversicherung mit Todesfallschutz, es gibt keinen Garantiezins, nur die Zusicherung, dass die „Überschussbeteiligung“ an den Gewinnen der Versicherung um 0,3 Prozenpunkt höher ausfallen werde als bei den klassischen Lebensversicherungen, bei mindestens 15 Jahren Laufzeit gibt es eine Kapitalgarantie, und die Rente wird lebenslang ausgezahlt.
Das klingt, ganz ehrlich, nach dem Kauf der Katze im Sack.
Auf der Pressewebseite der Allianz würde ich ja mal gerne die Details nachlesen um mir selbst ein Urteil zu bilden, doch unter https://www.allianz.com/de/presse/index.html
findet sich (Stand: 6.7., 21:24) keine Pressemeldung zum Thema. Auch auf
https://www.allianz.de/produkte/altersvorsorge/lebensversicherung/index.html
schaue ich noch in die Röhre.
Insgesamt gesehen gibt es mit dieser neuen Lebensversicherung nicht das Zinsversprechen, das mal für den Erfolg der Anlagegattung sorgte (und heute, angesichts niedriger Zinsen für Anlagen mit bester Bonität, für die Probleme der Versicherungen sorgt), gepaart mit den Nachteilen, die das Produkt hatte: die Belastung mit Kosten, die meist intransparente Kalkulation der Kosten für den Versicherungsschutz (immer dran denken: die Garantiezinsen gibt es nicht für den gesamten eingezahlten Betrag sondern nur auf den Sparanteil) und die langfristige Bindung des Kunden, der bei veränderten Lebensumständen, etwa bei Arbeitslosigkeit, einen Klotz am Bein hat. Wenn es geht auch noch mit automatischer Dynamisierung.
Es wird spannend sein herauszufinden, wie in den kommenden Wochen und Monaten die „Beratungsleistung“ der Allianz-Verkäufer zu diesem Produkt ausfällt …