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Jasper von Altenbockum  hat dem neuen Innenminister mal ganz deutlich einen mitgegeben:

Er (Seehofer, Anm.d.Bloggers) verband den Satz, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, mit der Ankündigung, die Islamkonferenz wiederbeleben zu wollen. Wozu eine solche Konferenz, wenn der Islam doch gar nicht zu Deutschland gehört? Viel grundlegender ist aber ein anderer Widerspruch: Ein Staat, der Religionsfreiheit zu seinen wichtigsten Grundrechten zählt, kann seiner Gesellschaft nicht vorschreiben, welche Religion zu ihr gehört und welche nicht. Seine Aufgabe gegenüber jeglichen Glaubensgemeinschaften besteht darin, dafür zu sorgen, dass sich keine von ihnen anmaßt, diese Grundrechte zu verletzen.

Und zur untauglichen rechts-einholen-und-überholen Taktik der CSU:

Wo aber hört der Islam auf und fängt der Islamismus an? Um sich die Sache leichtzumachen, haben sich die AfD und offenbar auch Teile von CSU und CDU dazu entschlossen, beides einfach gleichzusetzen. Dadurch ist nur ein Islam vorstellbar, der dem Staat mit Gewalt die Scharia aufzwingen will. Die AfD braucht ein solches Feindbild, um nach außen und innen Stimmung machen zu können. Die CSU braucht es vielleicht nur vor der Bayernwahl; sie gefährdet damit aber die politische Lehre, die gerade die Union aus den zerstörerischen Kräften solcher früher konfessioneller Feindbilder gezogen hat.

Also Bravo und alles richtig gemacht, liebe FAZ? Nachdem Altenbockum den Unsinn der „gehört nicht zu Deutschland“-Debatte klar gemacht hat biegt er zu Recht zur Frage ab, was denn Juden von der Vereinnahmung als „christlich-jüdische“-Tradition halten müssen, endet dann aber leider mit der Antisemitismus und Muslime-Gleichsetzung:

Der Antisemitismus gehört aber hoffentlich ein für alle Mal nicht mehr zu Deutschland. Das und vieles andere mehr wird darüber entscheiden, ob der Islam zu Deutschland gehört. Eines Tages.

Das „Eines Tages“ macht dann alles wieder kaputt. Schade, FAZ.

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