Es ist traurig um die Qualität des Medienjournalismus bestellt, wenn Rüdiger Suchsland behaupten kann

„50 Prozent aller Rundfunk-Gebühren entfallen zur Zeit allein auf Zahlung der Rentenbezüge ehemaliger Angestellter, nicht etwa auf Programminhalte oder wenigstens auf Gehaltzahlungen für die aktiv Beschäftigten. Dies verlautete natürlich nicht in einer offiziellen Pressemitteilung. Vielmehr kommt diese Information aus den zweifellos gut unterrichteten Kreisen der Chefetage eines großen öffentlichen Senders.“

Und im Jammertonfall draufsetzt

„Solche Informationen sind bislang nicht öffentlich. Warum eigentlich? Gibt es kein Recht auf Transparenz bei der Verwendung von Rundfunkgebühren – ähnlich wie die Bürger das Recht haben zu erfahren, was mit den Steuergeldern passiert?“

Guckstu:
http://kef-online.de/inhalte/bericht17/viertes_2_2.html

Die KEF veröffentlicht nämlich in riesigem Umfang das Zahlenwerk der ÖR-Rundfunkanstalten.

Die Tabelle 30 verrät den „Netto-Aufwand für die Altersversorgung 2005-2012“ in Höhe von 2,48 Mrd. bei der ARD, 680 Mio beim ZDF, 67 Mio. beim Deutschlandradio.

Macht pro Jahr ca. 403 Mio. für alle Anstalten.

Laut
http://kef-online.de/inhalte/bericht17/zweites.html#3
betragen die Gesamterlöse der Rundfunkanstalten (im Wesentlichen Gebühren, aber auch Werbe- und Lizenzeinnahmen) für 2009 (Plan) rund 8,2 Mrd. Euro.

Dass also 50% der Gebühren als Altersversorgung draufgehen – dafür gibt es nicht dem leisesten Anhaltspunkt.

Es gab mal Zeiten, da haben Journalisten versucht, den „gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen“ hinterherzurecherchieren. Im Zeitalter des Internet (und Telepolis ist ja das Magazin für Netzkultur)ist das so einfach wie nie zuvor. Insgesamt kann aber gerade der Medien/Meinungsjournalismus als recherchefreie Zone gelten.