Manchmal sind es ganz kurze Absätze in Zeitungsartikeln, bei denen man denkt: wow, das wußte ich gar nicht. Das ist ja unglaublich. Wahnsinn.

Ein solcher steht heute im Artikel von Evelyn Roll zum deutschen Gesundheitssystem bzw. zum Leiden der Ärzte an demselben auf Seite 3 der Süddeutschen. Da heißt es:

Sie haben in diesem Land, in dem es mehr Krankenkassen-Angestellte gibt als Ärzte, Pressekonferenzen gemacht …

Wow. Mehr Krankenkassenangestellte als Ärzte. Das ist ja unglaublich. Wahnsinn.

Okay, Einsatz Internet.

Auf der Webseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gibt es die Zahl der Ärzte, genauer der „An der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte“. Das sind 137.416 (S. 3, Stand 31.12.2009). Geht es nach dieser Grafik, dann gibt es inklusive Psychotherapeuten etc. 153.895 Ärzte (alle Mitglieder der KBV).

Das war ja einfach.

Kommen wir zur zahl der Krankenkassenmitarbeiter. Die ist noch leichter zu finden, dank der Statistik auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums. (S.7, Stand 30.6.2009). Beschäftigte im engeren Sinne: 129.036. Mit „Personal im Sozialdienst“ und „Wirtschaftspersonal“ und weiteren, inkl. Zivis: 132.706.

Das war auch einfach.

Fazit kurz und knapp: Es gibt in Deutschland nicht mehr Angestellte in den Krankenkassen als Ärzte.

Und jetzt soll ich noch die vielen anderen Zahlen und Daten aus dem Artikel glauben?