So, diesmal eine kurze Leseliste, die gar nicht mal nur eine Leseliste ist, sondern auch ein Videotipp. Das Thema: Blockchain. Die wahrscheinlich gehypteste Technik seit Google Glases, sagt zumindest John Oliver in durchgehend sehenswerten 25 Minuten 21 Sekunden:
Immer dann, wenn etwas als absolutes Heilsversprechen daherkommt, dann müssen doch eigentlich bei Journalisten die Alarmglocken läuten. Denn kann es wirklich sein, dass das Paradies auf Erden Einzug hält, sobald alles in einer Blockchain ist, wir nur noch in Bitcoin zahlen, die Banken weg und das Bedingungslose Grundeinkommen eingeführt ist?
Ach was.
Hier noch der Artikel Blockchain is not only crappy technology but a bad vision for the future
Blockchain systems do not magically make the data in them accurate or the people entering the data trustworthy, they merely enable you to audit whether it has been tampered with. A person who sprayed pesticides on a mango can still enter onto a blockchain system that the mangoes were organic. A corrupt government can create a blockchain system to count the votes and just allocate an extra million addresses to their cronies. An investment fund whose charter is written in software can still misallocate funds.
An der Blockchain-Debatte zeigt sich exemplarisch, dass der Hang zum Universaljournalisten verheerend ist – schreib mal was zu Bitcoin. Und dann über den Milchpreis. Und die Russland-Sanktionen. Und den US/EU-Handelsstreit. Alles in einer Stunde.
Das kann nicht gut gehen. Schaut Euch den John Oliver an. Lustig, aber dennoch schreiben Journalisten weltweit Kryptowährungen und Blockchain hoch. Ich suche noch nach der richtigen Anwendung für diese Datenbanktechnologie.
Den wahrscheinlich dümmsten Artikel zum Thema kann ich leider nicht verlinken, er erschien in der DJV-Zeitschrift „Journalist“ und hieß „Ab in die Blockchain
Dezentral und transparent: Die Blockchain-Technologie ermöglicht neue journalistische Formate und neue Finanzierungsmodelle.“ Auch da: Buzzwords ohne Ende, aber auch keine Antwort auf die Frage: wie bekommt man Menschen dazu, für Journalismus zu zahlen.
Und das wäre die spannende Frage.
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