Es wird arg geschimpft auf das (öffentlich-rechtliche) Fernsehen. Gut, ich bin da voreingenommen und manchmal auch nicht so objektiv. Ich gestehe zu, dass viel Fragwürdiges läuft, aber das pauschale Vorurteil, dass die gebührenfinanzierten Kanäle nichts sehenswertes leisten, das sollte man nicht stehen lassen.
Ja, es findet häufig spätabends oder in den Dritten oder in den Sonderkanälen Arte oder Phoenix statt. Das kann sein. Aber dort dann in der Prime-Time, und trotzdem schaut wieder kein Schwein. Und gut finde ich die Feststellung, dass das nicht daran liegt, dass keiner die Sender auf der Fernbedienung findet. Ein ARD-Intendant bemerkt zu Recht, dass bei Dick&Doof im Original die Einschaltquote bei arte explodiert.
In dieser Rubrik möchte ich gerne erwähnen, was ich, meist zufällig, beim zappen gefunden habe und wo ich hängengeblieben bin.
Gestern abend: 3Sat. Eine schweizerische Dokumentation mit dem Titel UNHEILBAR KRANK UND VOLLER MUT – Drei Kinder erobern ihre Welt. Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt für zwei Kleine mitdenken muss, und dass unser Leben auf den Kopf gestellt wurde. Aber diese Geschichten dreier schwer kranker Kinder hat mich tief getroffen. Der Autor hat es geschafft, mir das Leben dieser Familien zu zeigen, ohne ihnen unangenehm auf die Pelle zu rücken. Den fairen Umgang mit den Betroffenen, den finde ich hervorragend. Und den Text angenehm zuürckhaltend. Da ist nichts sensationsheischendes. Ein wirklich sehenswerter, aber anstrengender Film.
Seit bei uns ARTE unter die 1stelligen Fernsehprogramme gewandert ist, macht Fernsehen oft wieder mehr spass. 🙂
Das reine ARD bietet zur PrimeTime leider fast nur mehr Tatort-Sendungen, obwohl mich die Opernübertragung aus Salzburg angenehm überrascht hat – ist ja schon interessant, dass sowas eine Besonderheit im Programm der „Kulturtragenden Sender“ ist.
Harald Schmidt als Vorkommentator war aber erwartungsgemäss unpassend.
Die beiden öffentlichrechtlichen Hauptsender ARD und ZDF sind halt leider zu 90% oberpeinlich, wenn sie den Bereich der Unterhaltung ansteuern, was sie leider viel zu häufig versuchen.