So, was hatten wir denn in den letzten Monaten als DVD geliehen oder anderweitig da.

Also zum ersten der grandiose Clint Eastwood-Streifen Gran Torino. Eigentlich ist die Geschichte des alten, grantigen, rassistisch angehauchten Vorstadt-Seniors sehr einfach, sehr geradlinig erzählt, und nicht ganz ohne leichte Unwahrscheinlichkeiten. Aber das ruhige Erzähltempo und das Charisma von Eastwood ziehen den Zuschauer schnell in ihren Bann. Das deprimierende Setting von Verwahrlosung und Jugendgangs mit der unabweisbaren Gewalteskalation ist bedrückend – von Anfang an spürt man, dass hier kein Dirty-Harry-Finale zu erwarten ist. Ein großartiger Film.

Dead like Me 1Dead like me ist etwas ganz anderes: die Geschichte der 17-jährigen George, die von der Kloschüssel einer abstürzenden Raumstation erschlagen wird und als Seelenfängerin untot weiterzuleben hat. Ein Schicksal, das ihr Schwierigkeiten macht, und das ist kein Wunder. Neben einer Ansammlung sehr skurriler Todesfälle immer wieder voller Philosophie und, naturgemäß, Gedanken rund um das Leben und das, was das Leben lebenswert macht. Bizarr, sehr schräg, sehr sehenswert. So etwas könnte deutsches Fernsehen nicht, oder schlimmer: das will deutsches Fernsehen nicht. Und um die US-Kultur kann es nicht so schlecht bestellt sein, wenn dort solche Serien entstehen.

Das gilt auch für 4400 – allerdings ist die 4. Staffel „Zugabe“ und als solche eigentlich nicht wirklich. Das Auftauchen einer Verschwörungskomponente und eines messianischen Buches ist ganz ok, spannend, die Episoden wieder sehr gelungen. Sein müssen hätte das aber alles nicht …

10 Dinge die ich an dir hasse ist eine weitere moderne Fassung von Der Widerspenstigen Zähmung, mit schicker Musik, manchmal etwas grob auf die Neuzeit übertragen, oder vielleicht zündet diese Geschichte in der High-School der Jetztzeit etwas schlechter. Aber dennoch: sehenswert und unterhaltsam. Mit sehr schönen Einzelszenen! 

Mamma Mia!Mamma Mia! Was soll man sagen. Abgedreht, kurios, jede Menge Abba. Ich bin aus dem Kopfschütteln kaum mehr rausgekommen, aber meine Sofanachbarin war wirklich begeistert. Na gut. Für mit ohne Nachdenken ein guter Film.

Michael ClaytonMichael Clayton ist die Clooney-Variante gelungener Rechtsanwaltsdramen. Der Nämliche spielt in einer großen Kanzlei den Ausputzer, der seinen Wert weniger seinem juristischen Sachverstand und mehr seinen guten Kontakten verdankt. Deals, Absprachen, Strippenziehen, das ist sein Ding. Als ein Kollege angesichts der Unmoral seines Auftrages austickt naht auch für Clayton die Entscheidung, ob in der Juristerei alles erlaubt ist. Und wirklich: Tilda Swinton als Firmenjuristin ist – perfekt. Kaputt und skrupellos. Was für eine Mischung. Kein Bombaststreifen, sondern ein packendes Juristendrama. Boom!

onceONCE ist ein netter kleiner Muskfilm, eine merkwürdige Liebesgeschichte in Dublin, in der die Songs ausgespielt werden. Eine realistisch-romantische Geschichte, wenn es so etwas gibt.