Tja, wie hätten sie es auch mitbekommen sollen, die Gebührenzahler. Der neue Staatsvertrag klaut ihnen Eigentum: bisher standen viele Inhalte von Fernsehsendern (auch Polylux, Zapp, Extra3) im Internet zum später nachschauen, monatelang, fast jahrelang. Immerhin waren die Inhalte ja längst bezahltes Fernsehen, da sollte jeder GEZzahler doch auch selber entscheiden können, wann er sich das jeweilige Produkt ansieht. Die Verleger sehen das anders, und fortan werden sich die teuren Bewegtbilder nur noch sieben Tage lang im Netz befinden. Die Zeitungslesenden GEZzahler dürften das aber kaum mitbekommen haben, in der unabhängigen Berichterstattung der unabhängigen Presse kam das nur verschämt am Rande vor. Tja, bezahlt und in Archive weggesperrt. Und das in Zeiten verfügbarer Bandbreiten und On-Demand-Techniken. Als ob die Magazinbeiträge der Politmagazine, die Reportagen und Dokumentationen in einem ernsthaften Konkurrenzverhältnis zu den Online-Angeboten der Druckhäuser oder der Kommerzsender ständen. Dass es zu dem Thema zwar eine veröffentlichte Meinung, nicht aber eine öffentliche Willensbildung gab, tja, das hat die vierte Macht im Staate in eigener Sache beschlossen.