Dass Dokumentationen spannender als jeder Krimi sein können, das beweist das formal wie inhaltlich herausragende Feature ENRON – THE SMARTEST GUYS IN THE ROOM. Der Zusammenbruch eines Giganten, mit Mitarbeitern nicht nur ohne Job sondern auch ohne Altersversorgung, ist ein wirklich tolles Beispiel für unverantwortliche Manager. Die selbst rechtzeitig Aktien verkauften, während sie die Mitarbeiter weiter zu eigenen Käufen aufstachelten. Vom Belügen der Wall-Street ganz zu schweigen. Übrigens Analysten, die offensichtlich belogen werden wollten und deren Vorgesetzte das Schlucken von Lügen erwarteten – wer kritisch war, der verlor seinen Job. Eine einzige Wirtschaftsjournalistin (!) stellte die richtige Frage: „Wie verdient Enron eigentlich sein Geld?“ Dass die SEC einer Wertermittlungsmethode zustimmte, die erwartete zukünftige Gewinne jetzt verbucht werden läßt, dass wird ein wenig wenig untersucht, aber angesichts dieser Räuberpistole aus Machismo, Sex, Crime, Arroganz, Bluffs, Tricks muss ja etwas untergehen.
Und als Film: Famos. Es gibt viele Filme in letzter Zeit, die mich weniger gefesselt haben.
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