Man kann Telepolis ja versuchen zu ignorieren, bei regelmäßigen Besuchen auf den Heise-News-Seiten allerdings bekommt man prominente, vielgelesene oder wichtige Artikel ja nebenbei angeteasert. Wirklich überraschendes ist selten dabei: da wird die Unabhängigkeit des Baskenlandes gefordert, die USA werden wegen irgendwas kritisiert, und vieles davon hat mit Netzkultur nichts mehr zu tun – schade, denn vor Jahren, fast Jahrzehnten, war das ein guter Platz um sich über das, was anliegt zu informieren. Ist aber vorbei.
Ein weiteres Steckenpferd ist die Beschäftigung mit den Urheberrecht, natürlich vor allem mit der Verteidigung des Rechts auf kostenlosen Download in allen möglichen P2P-Börsen, die Propagierung des Endes des Urheberrechts usw. usf. sowie harrsche Kritik am Vorgehen der Musikindustrie gegen Downloader.
Naja, und was „alle“ gut finden muss man bei Telepolis schlecht finden. Ist fast ein Naturgesetz, kein Wunder, dass es zu diesem Einwurf kam:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28169/1.html
STRAFVEREITELUNG IM AMT? wird da unterstellt, und zwar beim Nicht-Einschreiten gegen Hupkonzerte nach gewonnenen Fußballspielen, und als echte Spaßbremse möchte man den Rechtsstaat schon untergehen sehen, wünscht sich gar einen Bürger herbei, der bis zum BGH prüfen läßt, ob die Pozilei mal fünfe grade sein lassen darf.
Gegen die Prozesshansel der Musikindustrie hat man dagegen sehr wohl etwas, und ich habe auch noch keinen Artikel gelesen, in dem man sich drüber beschwert, dass Verfahren wegen Urheberrechtsverletzungen meist eingestellt werden – was aus Sicht von Rechteinhabern ebenso ein Skandal ist wie das Hupen zu WM/EM-Zeiten.
Aber man ist halt Telepolis, und das oberste Gebot heißt Opposition um jeden Preis.