So, am Wochenende gesehen: THANK YOU FOR SMOKING – die einigermaßen bitterböse Geschichte des Tabaklobbyisten Nick Naylor, der, mit großartigen rhetorischen Gaben und höchster moralischer Flexibilität versehen, als Pressesprecher einer Pseudo-unabhängigen Akademie für Tabakstudien alles dafür tut, dass Zigaretten der politischen Ächtung entgehen. Das tut er charmant, und irgendwie sympathisch – was dem Film eine gewisse Doppelbödigkeit verleiht. Und sehr erfrischend wenig schablonenhaft ist. Tatsächlich werden die Mitglieder des TAG-Teams (TAG steht hier für „Tödlich aber gut“), die Lobyyisten für Alkohol, Schusswaffen und Tabak, richtiggehend zu „Helden“. Und der wackere Senator von Vermont, der für die Kennzeichnung von Zigarettenschachteln mit Totenköpfen streitet, ist nicht gerade der saubere Strahlemann schlechthin. Ein Film also über Äußerlichkeiten, die Vorteile schlagfertiger Rhetorik und das Funktionieren des politischen Systems in den USA. Manchmal zynisch, allerdings nicht böse, aber das gehört wohl so.
Und kurz möchte ich noch meiner Enttäuschung über HARRY POTTER V – UND DER ORDEN DES PHÖNIX Ausdruck geben – ganz sicher der langweiligste der Potter-Filme. Hier haben sie es geschafft, der Potterwelt aber auch gar nichts Neues hinzuzufügen, und wer das Buch nicht gelesen hat, der wird bei einigen Sequenzen nur „Häh?“ sagen können. Die Visualisierung des Flücheschleuderns im Endkampf ist fein, die Frage stellt sich nur, wie schon im Buch, warum Magie wie Handfeuerwaffen funktioniert. Vollkommen unerklärt bleiben „Prophezeiungen“ und ihre Bedeutung und so vieles mehr. Ganz schlecht.