Reamde by Neal Stephenson
My rating: 4 of 5 stars
Furioser Action-Schinken mit Cyberspace-Anbindung. Stephenson zieht alle Register beim Komponieren von Charakteren und John-Woo-hafter Action. Es bleibt im Mittelteil kaum Zeit zum Atemholen.
Auslöser aller Verwicklungen ist ein erpresserischer Computerschädling, der Festplatten verschlüsselt und die Freischaltung nur gegen Zahlung in der virtuellen Währung des MMORG T’Rain zuläßt. Blöd, wenn man darin verwickelt wird, weil die Daten eines Russen-Mafia-Pensionsfonds verschlüsselt werden. Wenn dann noch Terroristen ins Spiel kommen, wird die Lage erfreulich unübersichtlich.
Stephenson überlädt in gewisser Weise den Action-Mittelteil im chinesischen Xianmen, dramturgisch gesehen scheint er von Erholungsstrecken nicht viel zu halten.
Er handelt sich dann nur den Nachteil ein, dass es sehr schwer ist, plausibel die Teilnehmer dieser Sequenz dann an den Schauplatz des Finales zu bringen.
Auf jeden Fall fesselnd, wendungsreich, spannend und immer wieder mit bereichernden Schlenkern.
Für Erfindungen wie die Apostropocalypse und manch andere Beobachtungen aus der Nerdwelt, der Welt der Fantasy-Autoren und Computerfreaks kann man Stephenson nur bewundern. Prima gemacht. Wenn auch am Ende etwas zu atemlos und vorhersehbar.