Seit 12. September läuft der Testbetrieb: die Transparenzstelle für Kraftstoffpreise des Kartellamtes stellt über eine Schnittstelle die Daten zu den aktuellen Benzinpreisen verschiedenen Anbietern zur Verfügung, die diese dann veröffentlichen. Das sind

clever-tanken.de  (Web, iOs, Android)

Der ADAC (Android App, intergiert in ADAC Maps für iOS)

spritpreismonitor.de (Web)

mehr-tanken.de (Web, iOs, Android, Win)

Nach dem Probebetrieb werden andere Anbieter noch hinzukommen.

Aber: was bringt das Ganze? Immerhin: es wird zukünftig Auswertungen darüber geben können, wer mit Preisbewegungen in lokalen Märkten begonnen hat und in welchem Umfang die anderen Tanken nachziehen. Optisch am schönsten gelöst hat das spritpreismonitor.de inklusive Google Maps-Einbindung. Für meinen Heimatort ergibt sich in diesem Augenblick ein Preisunterschied von nur einem Cent, und man kann sehen, dass die beiden Shell-Tankstellen im 5-km-Umkreis zeitgleich an der Preisschraube gedreht haben (man sieht nur nicht in welche Richtung), während die beiden Agips zu unterschiedlichen Zeiten ihren Preis änderten. Preisführer ist gerade die Calpam.

Doch wem wird diese Transparenz etwas nutzen? Ich denke: den Anbietern. In der Vergangenheit war es schon so, dass unser Tankstellenpächter sich die Daten aus dem Nachbarort von Bekannten zurufen ließ, um dann selbst Einfluss auf seine Preise zu nehmen – er meldete die Vergleichspreise nämlich der Zentrale, und wenn diese entschied, dass man mitziehen sollte, dann geschah das. Diese Beobachtungsleistung ist jetzt überflüssig. Man wird das im Auge behalten müssen, aber es spricht viel dafür, dass nun überwiegend gleiche Konditionen bei den Tankstellen einkehren werden und Ausreißer nach oben oder unten schneller eingefangen werden. Was mir, trotz aller Meldestellen, niemand erklären kann, sind täglich Preisveränderungen im Bereich von +/-10 Cent, wie sie zuletzt auch im August zu beobachten waren.

Das Beobachten wird jetzt leichter. Leider auch für die Tankstellen was die Konkurrenz angeht. Preisabsprachen werden noch unnötiger als sie bisher waren. Für den Kunden wird sich aber nicht viel ändern. Denn leider steht auch nicht dabei, wie lange ein Anbieter den Preis halten wird. Wer jetzt spekuliert, dass die Preise am Heimatort günstiger sind als in der Umgebung seiner Arbeitsstätte kann zu Hause durchaus wieder in die Röhre schauen.