Vielleicht wird das mein Thema des Jahres: wie werden News gemacht? Welche Themen schaffen es warum nach vorne? Zwei Beispiele
Floskelsieg
Ich war noch djv-Mitglied, als die Floskelwolke Einzug in den „journalist“ hielt. Und am Anfang fand ich das wichtig, wenn es tatsächlich noch um unbedachte Routinefloskeln ging. Irgend wann aber mal ist die Initiative „Floskelwolke“ in Ideologiekritik abgedriftet. Und das ist ja kein Wunder: nach zwei Jahren hatte man 24 Floskeln bearbeitet, aber „The Show must go on“ und der Publikationszyklus erfordert halt Nachschub, Nachschub, Nachschub. Irgendwann wird das zum Zwang. Und die Floskelkritik zum Krampf. [Typisches Journalismusphänomen – man hört halt einfach nicht auf, nur weil es für eine Rubrik/Kolumne/Reihe nix Neues gibt]
Die Macher der Floskelwolke müssen dann noch in einer 2er-Jury-Entscheidung eine „Floskel des Jahres“ „wählen“ und dann entblödet sich, ich kann es kaum anders sagen, dpa nicht, das zu verbreiten. Aber man muss das ja dann nicht übernehmen. Hat aber etwa tagesschau.de getan.
Warum? Zwei Menschen wählen xyz zu abc des Jahres? Könnte ich das mit meinem besten Kumple auch hinbekommen? Ich werde es bei Gelegenheit mal probieren.
Ich muss nicht viel mehr schreiben – hier Niggemeier bei uebermedien:
Irgendwie gegen Milliardäre
Jeden Tag, wahrscheinlich jeden Tag mehrfach, fordern irgendwelche Europaabgeordneten irgendwas. Welches ist das journalistische Kriterium bei FUNK, ausgerechnet das hier hervorzuheben.
Andersherum: über wie viele Forderungen anderer Europaparlamentsabgeordneter hat FUNK zuletzt berichtet?
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