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Zwei interessante Artikel fand ich in der Wochenzeitung Kontext, die zur taz am Wochenende gehört.

Mafia

Nach den Schlagzeilen kommt das Schweigen. Das passiert bei kurzen Berichterstattungswellen, etwa den Mafia-Festnahmen und -Durchsuchungen im Januar. Mit Das Böse in der Nachbarschaft
Von Sandro Mattioli wird drangeblieben. Großer Vorteil der Mafia: sie ist wandlungs- und lernfähig:

Um weitere Morde wie 2007 in Duisburg zu verhindern, hat man neue Strukturen geschaffen, die auch funktionierten, wie eine Auseinandersetzung zweier Clans aus dem schweizerischen Frauenfeld und dem baden-württembergischen Singen zeigt, die friedlich in Kalabrien gelöst wurde. (…)

In Deutschland gibt es 60 Locale der ‚Ndrangheta, eine Art Ortsverein, und damit mehr als in Norditalien. Diese Zahl nannte der Staatsanwalt Nicola Gratteri, einer der absoluten Experten für die ‚Ndrangheta in Deutschland und der Mann, der mit seinen Ermittlungen jetzt den jüngsten Schlag auslöste. Jedes Locale hat mindestens 49 Mitglieder, macht also fast 3000 Mitglieder der ‚Ndrangheta. Dazu kommen noch die anderen Mafia-Organisationen.

NSU-Untersuchungsausschuss

Und einen zweiten Artikel fand ich hilfreich: der dubiose NSU-Mord an der Polizistin in Heilbronn ist weiter dubios. Allerdings nicht mehr so dubios, wie noch in meinem Langzeitgedächtnis verortet, wenn man sich den aktuellen Stand vor dem entsprechenden Untersuchungsausschuss im Stuttgarter Landtag ansieht. Der Hauptbelastungszeuge und seine Aussagen zur Geheimdienstbeteiligung fällt inzwischen unter F wie fadenscheinig . Er ist inzwischen Mitarbeiter der AFD-Fraktion:

In der Beschlussbegründung, Kiefer nicht weiter als Zeugen anzuhören, werden zahlreiche andere Widersprüche angeführt, etwa zur Anwesenheit von Geheimdiensten auf der Theresienwiese, zu früheren Aussagen oder dass sich Kiefer fälschlich als „Sonderermittler des NSU UA Stuttgart“ ausgab. „Dem Zeugen war vor Fassung dieses Beschlusses Gelegenheit gegeben worden, etwaige Korrekturen an seiner bisherigen Aussage vorzunehmen“, heißt es weiter. Dieser habe sich aber innerhalb der gesetzten Frist nicht geäußert. Dennoch wird die AfD ihren Mitarbeiter weiter beschäftigen. Er besitze eine „gewisse Eignung“, so die Obfrau im Ausschuss Christina Baum.

Das bedeutet aber auch, dass die STERN-Geschichten zu diesem Mord in sich zusammenfallen. Schon 2012 hielt die taz fest: Keine Sternstunde für den „Stern“

Solarindustrie in den USA

Langsam beginnen ja einige die Handelspolitik von Trump zu loben. Der Dow Jones erreicht Höchststände, die Arbeitslosigkeit niedrig, und, wie gewollt, der Dollar schwach (wie das zusammenpasst, vor allem da das Zinsniveau in den USA höher ist als in Europa, das hat mir noch keiner erklärt).

Gut, wenn da mal jemand in der ZEIT hinter die Kulissen der Strafzölle für Solarpanels schaut: um wie viele Arbeitsplätze geht es da – unterschieden nach „Produktion“ und „Installation“. Und siehe da:

Bis zu 23.000 Arbeitsplätze sind laut amerikanischem Solarindustrieverband in Gefahr. Denn von den 38.000 Beschäftigten sind gerade einmal 2.000 in der Modul- oder Zellherstellung tätig. Der überwiegende Teil sind Handwerker, Installateure oder Facharbeiter in der Zuliefererindustrie. „Ich verstehe wirklich nicht, warum ein US-Präsident freiwillig gerade den am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweig bewusst zerstören will“, sagt Tony Clifford, Chef-Entwickler der Firma Standard Solar, der für den amerikanischen Solarverband spricht.

Das bedeutet: mit dem Importzoll wird die amerikanische „Energiewende“ abgewürgt, weil im Land ohnehin kaum Solarpanels gefertigt werden. Dass deren Zahl enorm steigen wird ist fraglich, denn das chinesische Preisniveau werden die Inländer nicht erreichen – entsprechend langsamer kommen Solaranlagen auf Dächer oder Gelände. Schlau, schlau.

 

 

 

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