Nur ganz kurz: hier, auf diesem Plakat, sind drei Slogans, die a. mich abschrecken und b. eher niemanden dazu bringen werden, die Grünen in Hessen ernstzunehmen und zu wählen. Aus der Phrasendreschmaschine, wahrscheinlich hat man sich eine Agentur gespart und stattdessen eine frühe Version von ChatGPT befragt.
Richtig bescheuert: „Hessen lieben – Zukunft leben“. Gustav Heinemann hatte die richtige Einstellung:
„Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!
Nach dem großartig versemmelten Bundestagswahlkampf scheinen die CDU-Juniorpartner inzwischen vollständig ambitionslos, siehe „Ökonomie“ – es wäre doch an der Zeit, die Ökologie wieder ganz groß zu schreiben. Aber nein, hier sieht man eine Selbstverzwergung, die nur darauf abzielt, weiter brav neben der CDU auf der Regierungsbank zu sitzen.
Kann klappen.
Gute Nachrichten für Ökologie, Lebensschutz, Rechtsstattlichkeit, und ja, Zukunft, sehen anders aus.
Das meint ChatGPT
Aber es ist ja nicht nur der Wahlkampf. Ich bemerke als Hesse sehr wenig von „GRÜN“ in der Landesregierung. Da könnte ein Blick in die kraftstrotzende Bilanz der Grünen helfen. eine schicke Broschüre. Aber es ist schwer genug, eine Grüne Bilanz auf der Webseite zu finden. Unter „Grüne Hessen“ „Fraktion“ finden sich „Grüne Fakten„. Aus dem Jahr 2021. Im Wahljahr muss man da ja nix aktualisieren, wahrscheinlich sind die Zugriffszahlen eh schwach.
Zum Thema „Klima schützen, Welt retten“ (Seite 2) fällt den Grünen auch wirklich wenig ein. Maßnahmen, Absichtserkläreungen (bis 2025, bis 2030, bis 2045) – traurig. Immerhin: Lastenradförderung.
Eine Bilanz des Ausbaus der erneuerbaren Energien erspart man sich und den Leser:innen. Zu Recht:
Das sieht zwar im Ranking der installierten Leistung Jan-August 2023 mit 93,4 MW ganz schön aus, aber ist doch weit von den Zahlen anderer Flächenländer entfernt. (Hurra, mehr als die Zahlen im beschämenden Vorjahr) Dass Bayern und Sachsen hinterherhecheln – klaro. Das Ländle ist für die Grünen insgesamt ein Schandfleck. Die Stadtstaaten spielen nicht mit.
Und beim Zubau seit 1990 insgesamt, und die Grünen regieren schon lange mit:
Peinlich, was?
Das hier solltet ihr mal bitte schnell nach hinten stellen:
Vor allem
Das Ergebnis: Nur jeder dritte Wasserstoffzug im Taunus fährt. Es ist ein technologieoffener Flop. Die ETH Zürich dazu: Wasserstoff für Transport und Wärme ist der falsche Weg Niedersachsen und BaWü prüfen, und die Akku-Züge gewinnen – auch weil keine neue Ladeinfrastruktur gebraucht wird.
Beim Busverkehr läuft der Trend auch gegen Wasserstoff – und auch gegen die Versprechungen von „Irgendwann mal Morgen ganz toll“ gegen real existierende Technik. Etwa in Wiesbaden: Wiesbaden schafft Wasserstoffbusse ab – und kauft Dieselbusse Lustig das da:
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) zeigte sich „irritiert“ über die Entscheidung der ESWE und verwies darauf, dass die Wasserstofftankstelle jeweils mit einer Millionen Euro von Hessen und Rheinland-Pfalz gefördert worden war. „Da kann man nicht einfach nach einem guten Jahr Betrieb aufgrund von Argumenten, die bereits bei der Inbetriebnahme feststanden, wortlos aus dem Projekt aussteigen“, teilte Al-Wazir mit.
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/wiesbaden-schafft-wasserstoffbusse-ab—und-kauft-dieselbusse-v4,wasserstoff-busse-wiesbaden-100.html
Zwei Millionen Euro für – nix. Und die Argumente gegen das Raushauen von Fördergeld – die gab es wohl schon von Anfang an. Peinlich.
Das hier ist Ideologie:
Und ein Argument, Grüne dann doch nicht zu wählen. Denn es geht hier nicht um Wissenschaft, sondern um Glaubensgrundsätze aus der grauen Vorzeit.
Bild: KI / Midjourney