Ich muss sagen: das fällt mir schwer. Twitter war der von mir genutzte Social Media Dienst, und noch heute ist dieser ein wahnsinnig schnelles Informationsmedium, dazu mit schnellem Zugang zu spezialisierten Journalistinnen und Journalisten, die aus ihrem Fachgebiet das Neueste beizutragen haben.
Deshalb war das auch nie ein Angebot für „Jedermann“, und deshalb ist es tatsächlich eine eigentlich vollkommen irrelevante Community wenn es darum geht, so etwas wie „Volkes Stimme“ abzuhorchen, und Shitstorms auf der Plattform waren nur eine Meldung, weil die etablierten Medien das einfach nicht verstanden haben.
Twitter/X ist auch die Plattform der Trolle, Menschen, die einfach nur Takes raushauen, damit sich andere drüber aufregen und sich darüber freuen. Sicher ganz an der Spitze der neue Herausgeber der Springer-Premiummarken Poschardt, zusammen mit den nachgelagerten Troll Instanzen von Schneider, Bojanowski bis Blanken. Ich war lange Zeit der Meinung, ich müsse in meinem Feed auch solche Stimmen finden, damit ich auf dem Laufenden und vor allem nicht nur einseitig informiert bleibe. Genau wie etwa Fleischhauer.
Aber in Wirklichkeit war ich so nur der Resonanzboden für, eben, Rumgetrolle. Dass da mal was Bedenkenswertes käme: Seltenheitswert. Zweimal im Jahr stimme ich Fleischhauer bei einem Thema zu, das war es dann aber auch. Der Rest ist – vernachlässigenswert.
Ich muss hier keine ausführliche Begründung für meinen schrittweisen Abschied von X schreiben. Das hat Martin Fehrensen getan:
[Im Augenblick ist das Socialmediawatchblog nicht erreichbar. Irritierende Fehlermeldung. Ich reiche den Link nach]
Daher: Willkommen Bluesky.
Und vielleicht auch mehr Real Life?
Der Taz Beitrag hier: https://taz.de/Twitter-Ersatz-Bluesky/!6048298/
Ich mache nicht den harten Break, ich steige langsam um. Jeden Tag ein bisschen mehr. Was muss das muss.
Zu finden unter @scheuchm.bsky.social
Bild: Chatgpt/Dall-E. Funfact am Rande: Midjourney hat sich geweigert, mir ein Bild nach dem PRompt „Dead Blue Bird“ zu erstellen. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.