Rechtes Netzwerk
Ich weiß auch nicht genau, woran es liegt: die Recherchen der taz zu merkwürdigen Netzwerken auf rechter Seite, in denen“Elite“-Soldaten, Polizisten etc. auf den „Tag X“ warten oder als Söldnertruppe auftreten wollen, stoßen nicht auf übergroße Resonanz. Der aktuelle Artikel dazu in der taz: Hannibals Reisen.
Das liegt vielleicht daran: selbst die taz versteckt das auf ihrer Startseite, heute, am Sonntag. Wer auf das zugehördende Foto klickt, der landet in der Inhaltsübersicht und von dort führt kein Link auf den Artikel.
Wenn schon die taz das so versteckt, dann wundert die mangelnde Wahrnehmung nicht. Dazu kommt: gut geschrieben ist der Artikel nicht. Das passiert häufig, wenn Autoren zu dicht am Thema und Stoff und tief verheddert in ihre Recherchen sind. Das ist schwer zu lesen, faktenreich mit Orts- und Datumsangaben, Rückbezügen auf vergangene Berichterstattung, aber irgendwie gar nicht auf den Punkt, manchmal verwirrt dieses Datums/Orts-Gedöns mehr als es hilft.
Die taz braucht dringend einen Partner, der mitrecherchiert und publiziert. Man mag von den Rechercheverbünden halten was man will: den Aufwand für Investigatives kann kaum noch ein Medium alleine leisten. Und mehrere Plattformen entwickeln auch mehr Wucht.
Trotzdem: bitte lesen.
Neuseeland
Ach, es ist widerlich. Müssen wir nicht mehr drüber reden. Nur zwei Hinweise: Das Schweigen der Afd bei n-tv.
Und zwei, die üblicherweise zu den schnellsten gehören, wenn es darum geht, Nachrichten, die das Narrativ der AfD erfüllen, zu verbreiten, halten beim Anschlag in Neuseeland bis jetzt an ihrem Schweigen fest: Beatrix von Storch und Stephan Brandner.
https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Das-Schweigen-der-AfD-ist-nicht-zu-ueberhoeren-article20911085.html
Und während BILD mit den Bildern des Schützen Geld zu machen versucht, mühsam als journalistische Einordnung verbrämt, sind andere Medien, und die Hamburger Morgenpost fällt da nicht zum ersten Mal positiv auf, reflektierter.
Und was eben wichtig ist: Den Opfern die Aufmerksamkeit geben, die sie verdienen. Der NZ Herald macht das.
KI
Nach Blockchain rockt gerade AI und KI die Vorstellungskraft des Publikums, und der Journalisten. Ich empfehle mal heise.de: Studie: 50 Prozent der Systeme für „Künstliche Intelligenz“ schummeln.
Und was den Arbeitsplatzverlust durch Digitalisierung angeht:
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