Constantin Seibt analysiert für sein lesenswertes Blog DEADLINE – Journalismus im 21. Jahrhundert die Ursachen für die unerfreulichen journalistischen Phänomene wie Rudelbildung und Aktualitätsschluderei. Als Ursache macht er auch die fehlende Haltung von Medien und die Controller in den Verlagen aus. Die Frage „Was wollen wir eigentlich, und was nicht“ wird in Redaktionen zu selten gestellt und beantwortet.
Dass sich Medien schleichend verabschieden und nicht mit großen Paukenschlägen, ebenfalls eine zutreffende Beobachtung. Der bereits verstorbene Patient kann noch eine Weile wandeln, wird aber gnadenlos in der Bedeutungslosigkeit versinken. Vielleicht muss man bei vielen journalistischen Publikationen Parallelen zu „Wetten dass“ ziehen: zwar stimmen noch die „Zuschauerzahlen“, aber dennoch ist die Zeit über das Format hinweggegangen, eine Zukunft nicht erkennbar. Keine Fort- und Weiterentwicklung und vor allem kein Konzept, neue Zuschauer- bzw. Leserschichten zu erreichen. Wenn die Abbestellungen von Abos von den Erben kommen und kaum Neue abgeschlossen werden – dann nähern sich viele Blätter unaufhaltsam dem Ende ihrer Lebenserwartung.
Manche Rundumschläge sind nichts anderes als die willkürliche Kombination von Beobachtungen. In diesem Rundumschlag steckt mehr.