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Hier mal zum Festhalten ein Doku-Rundumschlag mit Empfehlungen und Nicht-Empfehlungen.

Der Maulwurf – Undercover in Nordkorea

Zuerst mal diese zweiteilige, etwas andere Nordkorea-Doku: watch it (ZDF-MEdiathek):

Red Pinuins

Eine auch etwas andere Doku zum Zerfall der Sowjetunion gibt es gerade bei Prime: wie amerikanische Unternehmer die Eishockey-Mannschaft von ZSKA Moskau in den wilden und brutalen Jelzin Jahren übernehmen wollten, und am Ende Lehrgeld zahlen. Der Blick auf diese furchtbare Zeit des Auseinanderbrechens der UdSSR erklärt auch eine Menge zu Putins Russland. Und warum „der Westen“ in dieser Phase vollständig versagt hat.

Unfck The World

Ich glaube, mehr als die eine bei Joyn kostenlos angebotene Folge muss man nicht sehen, schon ab rund der Hälfte hatte ich alles verstanden und genug gesehen. Die Happy-Hipster-Blase in Berlin und all die bedeutungsvollen Weltrettungs-Influencer und ihre Abgehobenheit. Reinschauen muss man. Mich hats dann gegruselt.

„Live-Petitionen durchhauen bis die Welt gerettet ist.“ Gruslig.

#nichtselbstverständlich

Das war aus meiner Sicht das TV-Ereignis des Jahres. Über sieben Stunden Pflege-Alltag in Deutschland. Hier kurz. Das war echt großartig.

Das Hausboot

Die Reihe auf Netflix zur Renovierung des Hausboots des verstorbenen Gunter Gabriel fand ich dagegen überflüssig, und am Ende auch langweilig. aber ich kann mit Olli Schulz eh wenig anfangen. Es ist ein bisschen schäbig, mit dem Messie-Objekt Aufmerksamkeit zu erhaschen. Den Artikel fand ich eigentlich passend:

„Dieser Verfallsgrad des Schiffs wird mit so einem Voyeurismus abgefilmt, der durchaus was Moralistisches hat, eigentlich fast etwas Kleinbürgerliches.“ Dies erinnere trotz der zur Schau gestellten Ironie an das sogenannte „Unterschichtenfernsehen“: also an Sendungen über beispielsweise Messies und „das vermeintlich elende Leben am Rande der Gesellschaft“, mit denen sich die Mittelschicht ihrer selbst vergewissert habe, dass sie selbst nicht in so einem Dreck lebte.
„Schulz und Kliemann schaffen das nie ganz, sich von diesem Gestus zu distanzieren, wenn sie sich den Nachlass von Gabriel aneignen und aus diesem eigentlich abrissreifen Schiff dann so einen sauberen, maximal generischen Coworking-Space machen, wie so eine zur Männerfreundschaft geronnene Gentrifizierungsmetapher.“
Der Reiz der Serie liege darin, eventuell gerne mit den Protagonisten Zeit zu verbringen – oder eben auch nicht. „Das Feeling der Serie ist ungefähr so, als würde man am Vatertag ein Abteil im Regionalexpress teilen mit einem Betriebsausflug aus der Medienbranche“, so Maren Haffke. „Und wenn man das nach einem Jahr Pandemie reizvoll findet, dann Schiff ahoi.“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/hausboot-mit-olli-schulz-und-fynn-kliemann-bromance-auf-dem.2156.de.html?dram:article_id=493921

Eine Folge habe ich geschafft, das war es dann auch. Ich bin auch nicht der Typ für Laber-Podcasts.

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