Ein Greis, der uns ahnen ließ, wie er sich zu seinen Fernsehzeiten wohl auf seine Sendungen vorbereitete (nämlich gar nicht). Ein Mensch, der nicht wusste, wovon er spricht und es deswegen – weil Wissen ja letztlich doch nur belastet – lauthals tat, ein alter Zerberus, der Preisträger der Gegenwart und der Vergangenheit, Auditorium und – ganz untergegangen – das Publikum, das all dem Müll seinen Erfolg beschert, von Arroganz und Erhabenheit gefärbt, beleidigte. Und sich auch noch darin baden konnte, dass das beschimpfte Volk am Ende aufstand und sich mit Standing Ovations für seine Unverschämtheiten bedankte.
Frau Heidenreich war mal witzig, aber das ist Äonen her. Ohne ÖR-Fernsehen würde sie keiner mehr kennen, und Lesen! ist alles andere als ein Erfolg, auch wenn das in vielen Artikeln einfach mal so behauptet wird. Den gelungenen Satiren von SWITCH ist kaum etwas hinzuzufügen. Bei Lesen! geht es sicher nicht nur um Sendeplätze.
Auch DWDL:
Reich-Ranickis Kritik ist ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig Medienkompetenz inzwischen ist. Die aktive Selektion des Guten aus sehr viel Schlechtem gehört nicht nur im Fernsehen, auch in Print- und Online-Medien zu einer Fähigkeit, die durch ein immer größer gewordenes Angebot gelernt werden muss. Reich-Ranickis (digitale) Medienwelt scheint sehr begrenzt
Und hier